Kein perfekter, aber ein guter Regattatag

Wechselnder Himmel, Regen Sonne und Wind von flau bis mittel sorgten für einen abwechslungsreichen ersten Regattatag zur 134. Travemünder Woche. Zwar konnten in den Bedingungen nicht alle geplanten Wettfahrten gesegelt werden, doch für alle fünf Wettbewerbe gelang der Einstieg in die Regatta.

Die Drachen versuchten zum Start in ihre Internationale Deutsche Meisterschaft alles, um mehr als ein Rennen in die Bücher zu bekommen. Doch nach langen Stunden auf der Bahn blieb es schließlich bei der einen Wettfahrt, in der die Hamburgerin Nicola Friesen den Maßstab setzte. Sie gewann mit ihrer Crew vor ihrem Clubkollegen Jan Woortmann und dem Titelverteidiger Ingo Ehrlicher (München). „Der Wind war ungewöhnlich drehend, aber wir haben uns darauf eingelassen. Wir sind am Start gut rausgekommen und mit fast jedem Dreher mitgegangen, auch wenn man das ganz klassisch mit den Drachen nicht macht – aber es war richtig“, strahlte Friesen, die in der deutschen Rangliste als beste Frau geführt wird. „Am Ende gehört natürlich auch ein Quäntchen Glück dazu!“

Travemünder Woche Regatta und Festival
Nicola Friesen vom NRV Hamburg führt das Feld der Drachen nach der einzigen Tageswettfahrt an. Foto: segel-bilder.de

Im einzigen Rennen der Finn-Dinghys knüpfte Fabian Lemmel (Berlin) an seine Erfolgsserie des vergangenen Jahres an. 2022 gewann er vor Travemünde den Deutschen Meistertitel, jetzt steht er wieder an der Spitze der 34 Segler in der ehemaligen olympischen Klasse.

Zum Start der Internationalen Deutschen Meisterschaft auf der Seebahn lief noch alles glatt für die insgesamt 21 Crew. Wettfahrtleiter Jan Fischer konnte die Flotte in zwei Starts pünktlich auf den 35 Seemeilen langen Kurs schicken. „Wir hatten super Bedingungen bei rund zehn Knoten Wind“, so der Seebahn-Chef. Der Kurs führte die Yachten zunächst nach Neustadt, dann hinaus auf die Lübecker Bucht in Richtung Wismar und schließlich wieder zurück nach Travemünde. Doch unterwegs wechselten nicht nur Wind und Wetter, es gab auch noch eine andere Überraschung. Für die ersten Teams war eine Bahnmarke, ein in der Seekarte fest eingezeichnetes Seezeichen, unauffindbar. Die schnellsten Boote, die „Halbtrocken 4.5“ von Michael Berghorn (Kiel) und die „X-Day“ von Walter Watermann (Dortmund) legten Extra-Strecke zurück, bevor sie sich entschieden, die Bahnmarke virtuell zu runden. So machten es dann auch die folgenden Boote.

Die „Halbtrocken 4.5“ stellte wegen der Extrastrecke einen Antrag auf Wiedergutmachung. „Darüber werden wir am Sonntag nach den Wettfahrten entscheiden. Wir prüfen jetzt, wo die Tonne ist“, erklärte Anderl Denecke, der Gesamtwettfahrtleiter. Beim Auslegen der Seebahn wird auf eigene Bahnmarken verzichtet, stattdessen werden feste Seezeichen zum Runden genutzt.

Auf der Seebahn ging eine Bahnmarke verloren

Während die „Halbtrocken 4.5“ hofft, ihren zweiten Platz in der Gruppe A der Seesegler hinter der finnischen „Mercedes Benz“ nach Berechnung noch zu verbessern, war die Extrastrecke für die „X-Day“ ohne Belang. „Wir mussten nach drei Viertel des Kurses aufgeben“, erklärte Steuermann Lars Hückstädt. Nach einem Manöverfehler war zu viel Zug auf das Vorsegel gekommen und ein Part des Vorstags gebrochen. Die Crew arbeitete am Abend daran, das Boot wieder für den Sonntag fit zu bekommen. „Ansonsten hatten wir aber Spaß auf der Bahn und teilweise 20 Knoten Bootsspeed“, so Hückstädt.

Auch die „Intermezzo“ von Jens Kuphal (Berlin) war zufrieden mit dem ersten Tag und dem Sieg in der Gruppe B. „Für uns geht es darum, uns für die WM einzufahren. Wir hatten einen harmonischen Segeltag, das Boot ist in einem guten Zustand“, so Kuphal.

Die größte Gruppe der Seesegler stellen die Boote der Klasse C. Hier ist überraschend nicht die sieggewohnte Crew der „Immac Fram“ von Kai Mares (Dänischenhagen) an der Spitze, sondern die „Aquaplay“ von Max Habeck (München) konnte die erste Wettfahrt für sich verbuchen. Nach der Mittelstrecke vom Tag eins der IDM folgen in den folgenden Tagen Up-and-Down-Wettfahrten und kurze Coastal-Races.

In der Sailing Champions League gelangen zum Start in das finale Event der Saison 13 Wettfahrten. An der Spitze steht aktuell ein internationales Trio. Des SMC überlingen hat die Führung inne vor dem Team von den Aland-Insel (Finnland) und der polnischen Mannschaft aus Gdansk. Titelverteidiger NRV Hamburg konnte nur mittlere Platzierungen einfahren und rangiert nach dem ersten von vier Tagen nur auf Rang 14. Noch aber bleibt dem Team um Ex-Olympiasegler Tobias Schadewaldt genug Zeit, um die Position zu verbessern.

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