Ex-Weltmeister Hagen führt bei den 12′-Dinghys

An der Tornadowiese in Travemünde ziehen derzeit klassische Jollen die Blicke der Besucher auf sich. In schönster Holzoptik reihen sich die 12-Fuß-Dinghys aneinander, die zur 134. Travemünde Woche seit ihre German Open, die inoffizielle deutsche Meisterschaft, austragen. Von den rund 20 deutschen aktiven Regattaseglern und -seglerinnen der Bootsklasse sind 15 in Travemünde gemeldet, ein Großteil davon kommt aus den Reihen des Lübecker Yacht-Clubs – mit durchaus prominenter Besetzung.

„Natürlich möchte ich gewinnen, wie vermutlich jeder von uns. Ich hoffe auf einen Platz im ersten Drittel der Flotte“, sagte Andreas Fuhrhop, der über zehn Jahre als Commodore die Leitung der 12′ Dinghy Flotte Nord innehatte. Als Mitglied des Lübecker Yacht-Clubs freue er sich natürlich besonders, im Jahr des 125. Club-Jubiläums die German Open im Rahmen der Travemünder Woche auszutragen.

Zu den Teilnehmenden zählt auch ein zweifacher Segel-Weltmeister: Alexander Hagen vom Lübecker Yacht-Club gewann 1981 und 1997 die Weltmeisterschaft in der damals olympischen Starboot-Klasse und startete zweimal bei olympischen Spielen (1988 und 2004). Erst vor rund zwei Wochen entstand bei ihm die Idee, im 12′ Dinghy bei der Travemünder Woche anzutreten. Nur einmal hatte er zuvor in einem Boot der Klasse gesessen. Doch das hat gereicht, um Hagen von den guten Segeleigenschaften des 12′ Dinghys zu überzeugen. „Man muss sich in den Booten durchaus ein bisschen aushängen und sportlich segeln mit dem großen Segel. Das Boot gibt eine direkte Rückmeldung. Das gefällt mir gut“, lobte Hagen, der in Lübeck auf der Warnitz segeln lernte.

Man muss in den Booten sportlich segeln mit dem großen Segel

Alexander Hagen, Ex-Starboot-Weltmeister

Eigentlich hätte er vor rund 15 Jahren bereits dem Segeln den Rücken gekehrt und sei seitdem hauptsächlich foil-surfend auf dem Wasser unterwegs – beim Wing- und Kitesurfen. „Ich war immer ‚systemoffen‘ und gehörte zu den wenigen Seglern, die auch gesurft sind. Als ich selbst schon Starboot-Weltmeister war, bin ich sogar einmal beim Windsurf-Worldcup auf Fuerteventura einen Heat gegen Windsurf-Legende Robby Naish gesurft. Eigentlich war ich nur dort, um Segel auszuliefern, habe dann aber spontan teilgenommen und bekam direkt den mehrfachen Weltmeister Naish als Gegner zugelost. Bis zur Luv-Tonne konnte ich ihn mithilfe von Segeltaktik auf Distanz halten, wovon Naish im Nachhinein beeindruckt war“, erzählt Hagen begeistert.

Dass mit ihm auch beim Segeln durchaus noch zu rechnen ist, bewies Alexander Hagen gleich am ersten Tag der German Open, als er sich mit einem zweiten und einem ersten Platz direkt an die Spitze des Feldes setzte. Punktgleich auf Rang zwei liegt Rainer Millies vom Plöner Segler-Verein von 1908, gefolgt von Peer Stemmler vom Lübecker Yacht-Club.

„Die Wettfahrten waren cool. Ich lag durchaus nicht immer vorne, sondern habe aus dem vorderen Mittelfeld agiert und musste mir die Platzierung erarbeiten. Es ist eine Herausforderung, mit einem so kleinen Boot schnell zu fahren. Das macht Spaß. Ich komme gut mit dem 12′ Dinghy zurecht. Es hat sich ein bisschen angefühlt wie früher als Kind mit meinem kleinen Holzboot auf der Wakenitz“, resümierte Alexander Hagen nach den ersten zwei Rennen.

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