Athleten aus 30 Nationen

Im 125. Jahr seines Bestehens bietet der Lübecker Yacht-Club mit seinen Mitveranstaltern vom NRV Hamburg und Zürcher YC zur 134. Travemünder Woche (21. bis 30. Juli) ein Meisterschaftsprogramm auf, das an Hochklassigkeit kaum zu toppen ist. Vier WM-Titel werden während der neun Regattatage vergeben, dazu ein EM- und fünf deutsche Titel. Zudem trägt die Sailing Champions League wie im vergangenen Jahr ihr Finale wieder in der Lübecker Bucht aus, und die jeweils 18 Mannschaften der Ersten und Zweiten Segel-Bundesliga sammeln wichtige Punkte für die Saisonwertung. Damit haben zwei Drittel der insgesamt 19 Entscheidungen zur Travemünder Woche Meisterschaftscharakter. Ranglistenregatten auf den Jollen- und Seebahnen sowie die Showrennen in der Trave runden das Segelprogramm ab.

Die Qualität der Teilnehmer ist sehr hoch

Dirk Bleiker, Vorsitzender der Formula-18-KV

Dieses Angebot hat es erwarten lassen, und tatsächlich ist der internationale Andrang zu dieser Travemünder Woche aus aller Welt riesig. Bis Ende Juni standen 30 Nationen in den Meldelisten. Das stärkste Aufgebot bringen die Kat-Segler für die Weltmeisterschaft der Formula 18 an den Start. Über 100 Duos aus 18 Nationen hatten bereits im Juni gemeldet, und es werden noch einige weitere Starter erwartet. „Ich hatte noch auf deutlich mehr Meldungen gehofft, denke aber, dass wir rund 120 Starter werden“, sagt der deutsche Klassen-Vorsitzende Dirk Bleiker, der selbst für den LYC segelt und die WM nach Travemünde geholt hat.

Travemünder Woche Regatta und Festival
Der deutsche Klassenboss Dirk Bleiker hat großen Anteil daran, dass die WM der F18 zur Travemünder Woche gesegelt wird. Foto: segel-bilder.de

„Nach Corona sind noch nicht alle wieder im Regatta-Modus. Es fehlen uns einige Segler aus Süddeutschland und aus Italien. Die Qualität der Teilnehmer ist aber sehr hoch. Zu den Favoriten zählen Teams aus den USA, Argentinien, Griechenland und Frankreich. Für die Deutschen wird es schwer, in die Entscheidung um die Medaillenplätze einzugreifen“, so Bleiker. Wenn die Bedingungen passen, könnten allerdings die Zarnekauer Brüder Helge und Christian Sach sowie das Vater-Sohn-Gespann Sven und Jesse Lindstädt (Hamburg) in die Top-Ten segeln. Das bestätigt auch Helge Sach, mit seinem Bruder Christian 21-maliger Sieger zur Travemünder Woche und damit Rekordhalter: „Ein Platz unter den ersten Zehn bei dieser Weltmeisterschaft wäre schon super!“

Lübecker Hoffnungen zur Junioren-WM

Zwar mit etwas geringeren Meldezahlen, aber noch internationaler sind die Skiff-Segler bei ihren Junioren-Weltmeisterschaften der olympischen 49er (52 Meldungen) und 49erFX (40 Meldungen) aufgestellt. Insgesamt 23 Nationen sind in den beiden rasanten Klassen vertreten. Die Starter wollen sich in Form bringen für künftige Olympische Spiele. Aus Lübecker Sicht wollen Kjell Haschen mit Vorschoter Iven Fromm und Jesper Bahr mit Fynn Kaufhold bei den 49ern sowie Carolina Horlbeck an der Vorschot von Charlotte Henkel bei den 49erFX den Heimvorteil nutzen.

Travemünder Woche Regatta und Festival
Athleten aus 30 Nationen kommen zur Travemünder Woche 2023. Foto: segel-bilder.de

Die WM der J/22 (26 Meldungen) ist zwar kleiner aufgestellt, doch an exotischen Startern mangelt es auch hier nicht. Während das Gros des Feldes aus Deutschland und den Niederlanden kommt, bereichert Mike Farrington von den Cayman Islands das Feld. Die Reise aus der Karibik nach Travemünde tritt er mit großen Ambitionen an und gilt im Kampf um den Titel als einer der großen Widersacher vom 2019er-Weltmeister Jean-Michel Lautier aus den Niederlanden. Die J/22 kommen immer wieder gern mit Meisterschaften nach Travemünde. Die letzte Weltmeisterschaft in der Lübecker Bucht wurde 2015 ausgetragen. Der Niederländer Lautier gewann damals die Silbermedaille und wird nun alles daran setzen, dieses Ergebnis vor Travemünde noch zu toppen.

Wir machen das jetzt!

Thomas Leitl, Zweiter Vorsitzender Olympiajollen-KV

Zu einem deutsch-niederländischen Zweikampf dürften die Europameisterschaften der Olympiajollen werden. Denn diese beiden Nationen dominieren das Geschehen in der ehemals 1936 olympischen Bootsklasse. 70 Segler wollen dabei sein, wenn eine Meisterschaft endlich mal auf einem Seerevier ausgetragen wird. Denn die Klasse wird sonst vor allem auf Binnenrevieren gesegelt. „Es gibt in der Klasse einige, die die Ostsee-Welle nicht kennen, aber einige sind auch erfahren bei der Travemünder Woche. Es war ein großer Wunsch aus den Reihen unserer Mitglieder, die EM mal auf der Ostsee zu segeln. Deshalb haben wir uns entschieden: Wir machen das jetzt!“, sagt der Zweite Vorsitzende der Klasse, Thomas Leitl.

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