Schwerer Abschied von Holger Bull

Die Travemünder Woche trägt Trauer: Wenige Wochen vor ihrer 136. Auflage muss die Regattawoche Abschied nehmen von einem Urgestein der Veranstaltung. Holger Bull, das Gesicht der Travemünder Woche auf dem Priwall, ist nach schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren verstorben.

Es wird schwer fallen, sich die Travemünder Woche ohne Holger Bull vorzustellen – ohne diesen Kerl von einem Mann, für den der Sport, die Passat und die Stadt Lübeck die Welt bedeuteten und für den der ehrenamtliche Einsatz für seine Leidenschaft eine Selbstverständlichkeit war.

Rund vier Jahrzehnte ist es her, dass der Vollblut-Sportler, der Schwimmer, Ruderer und leidenschaftliche Skiläufer, das erste Mal mit der Travemünder Woche in Kontakt trat – bei einer Ausfahrt auf die Regattabahn. Es hat ihn offensichtlich fasziniert, denn kurz darauf brachte er sich in die Organisation der Segelwoche ein. Holger Bull übernahm den Organisationsbereich auf dem Priwall.

Er führte Regie, wenn Kielboote gekrant, Liege- und Stellplätze belegt werden sollten. Er organisierte die Infrastruktur und vertrat die Seglerinnen und Segler sowie die ehrenamtlichen Helfer des Priwalls – gern mit kräftiger Stimme. Denn Holger Bull liebte die klare Linie, machte seinen Kurs deutlich. Doch dieser Mantel umhüllte nur seine herzliche Seele. Es brauchte nicht viel, um seine vermeintlich harte Schale zu knacken. Die erste Begegnung mit Holger Bull mochte noch etwas knurrig daherkommen, doch im nächsten Moment erschallte sein lautes Lachen.

Einen kräftigen Schulterklopfer gab es inklusive, ein offenes Ohr aber auch. Der Chef vom Priwall war ein Problemlöser, ein Kümmerer – seine Worte hatten Gewicht. Es gibt wohl niemanden unter den Ehrenamtlichen, der ihn nicht gekannt und geschätzt hat. Holger Bull war zur Travemünder Woche eigentlich schon immer da, und er stand immer parat.

Von seinem unermüdlichen Einsatz profitierten nicht nur die Regattasegler. Als Vorsitzender des Vereins „Rettet die Passat“ setzte er sich stets für den Erhalt des Travemünder Wahrzeichens ein. Als Kreisschulsportbeauftragter sorgte er für die Fortbildung von Sportlehrern, und als Cheforganisator des Staffeltags der Schulen hielt er über 30 Jahre die Zügel dieser Laufveranstaltung in den Händen.

Der Sport in seiner Stadt war seine Erfüllung. Eine Aufgabe, die er mit großem Engagement erfüllte, selbst als er von seiner Krankheit schon schwer gezeichnet war. Holger Bull hinterlässt eine große Lücke. Er wird der Travemünder Woche fehlen.

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