Flaute sorgte für Anspannung

Fünf frische Klassen zur Travemünder Woche, aber kein frischer Wind: Die zweite Halbzeit der Regattawoche startete mit langen Wartezeiten für Wettfahrtleitungen und Athleten und hoher nervlicher Anspannung. Ein frühes Auslaufen wurde nicht belohnt. Nach einer Mittagspause an Land starteten die Regatta-Organisatoren einen zweiten Versuch. Erneut war es ein zähes Geschäft, am Ende gelang immerhin noch ein Programm für Stare, Conger, Kielzugvögel, Olympiajollen und Teenys. Die IC Canoe hatten zudem ihren Einlagewettbewerb auf dem Plan.

Die IC Canoe stellten an diesem Donnerstag ihren WM-Wettstreit an die Seite. Hart gefightet wurde trotzdem. Für die Klasse drehte sich alles um die New York Canoe Club Challenge Trophy. Die zweitälteste Segeltrophäe der Welt, ein Nationencup, sollte im Rahmen der Travemünder Woche zum 30. Mal vergeben werden. Nach zwei Wettfahrten zwischen Deutschland und Großbritannien hatte jeweils eine Nation ein Rennen gewonnen, bevor ein drittes Rennen mangels Wind abgebrochen werden musste.

Dass um die Trophäe mit aller Konsequenz und vehement gestritten wird, zeigte sich noch auf dem Wasser. Die Wettfahrtleitung orderte ein zweites Juryboot zur Regatta zwischen den jeweils drei Booten pro Nation. Aber auch die Jury konnte nicht verhindern, das am Abend noch ein Protest der Briten gegen den Sieg der Deutschen anhängig war. Damit ging die Entscheidung über die Vergabe des silbernen Potts in die nächtliche Verlängerung am Grünen Tisch.

Daneben hätten am Donnerstag elf Klassen auf die Kurse geschickt werden sollen. Doch nach und nach gingen die Flaggen für Abbruch der Wettfahrten an den Signalmasten nach oben. Für die Bahn Foxtrott, im Windschatten des Brodtener Steilufers gelegen, wurde als erstes entschieden, dass die Klassen Flying Junior und Javelin ihre Segel wieder runter nehmen könnten. Es folgte die daneben gelegene Bahn Alpha für die Formula 18, und auch die Taifune konnten an Land bleiben.

Intensiv kämpften die Starboote um einen Start. Doch die leichten Winde und der Übereifer der Akteure mit einigen Frühstarts machten lange alle Mühen zunichte, um die ehemalige Olympiaklasse am ersten Tag ihrer Internationalen Deutschen Meisterschaft regattakonform auf den Kurs zu bekommen. Die erste Wettfahrt entschieden Nick Heuwinkel/Jesper Spehr (Kiel) für sich.

Die Bahnen entlang der Mecklenburger Küste mit den vier dort vertretenen Klassen (Optimisten, Kielzugvogel, Conger und Olympiajolle) versuchten ebenfalls lange, etwas Zählbares in die Bücher zu bekommen. Bei den Optimisten wurden diese Mühen nicht belohnt. Für die anderen drei Klassen ging es aber bis in den Abend hinein noch über den Kurs.

Travemünder Woche Regatta und Festival
Alternative Fortbewegungsmittel waren bei der Anreise zur Regattabahn gefragt. Foto: segel-bilder.de

Bei den Kielzugvögeln setzten sich Manfred Brändle/Stefanie Gouverneur (Duisburg) an die Spitze. Die erste Wettfahrt der Conger gewannen Julia Pechstein/Wolfgang Goeken (Hamburg), und erster Sieger im kleinen Feld der Olympiajollen war Roland Franzmann (Scheppen).

Die Teenys konnten sogar zweimal für sportliches Geschehen sorgen. Zunächst gelang eine Wettfahrt auf der Bahn für die Deutsche Jugendmeisterschaft, dann segelten 16 Jugendcrews auch noch um das Preisgeld beim Volksbank Trave Race. Während sich das Berliner Team Hanna Sobotka/Storm-Ole Harreuter über den Sieg und damit die Führung bei der Deutschen Jugendmeisterschaft freuen durften, konnten sich nach dem Trave Race alle Teenys als Sieger fühlen, denn das Preisgeld ging in die Klassenkasse.

Travemünder Woche Regatta und Festival
Eine schnelle Abkühlung sorgte für kühlen Kopf vor dem späten Rennen. Foto: segel-bilder.de

Auf den langen Kurs mit einem vermutlich langwierigen Rennen machten sich am Abend die Seesegler. Sie starteten in die Regatta Rund Fehmarn. Die Windprognosen lassen erwarten, dass in dieser Nacht kein Rekord auf der Strecke gebrochen werden wird.

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