Zwei Olympia-Generationen in einem Boot

Zu den Exoten auf der Meldeliste bei der Weltmeisterschaft der Klasse Flying Junior zählt ein Team, das für Mexiko startet. Aber Gentry Yanic und Hermann Mergenthaler haben nicht nur ihr Heimatland gemeinsam, sondern sind auch beide Olympiateilnehmer. Seit einem Jahr segeln sie zusammen Flying Junior.

Die beiden Segler haben sich in Mexiko durch Megenthalers Sohn kennengelernt. Mittlerweile lebt Mergenthaler selbst im niederländischen Den Haag. Gentry ist seit sieben Jahren in Hamburg zu Hause, startet aber für seinen Heimatsegelclub in Puerto Vallarta an der mexikanischen Westküste. Der 62-jährige Hermann Mergenthaler nahm an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles im 470er teil. Yanic Gentry (33) trat 2016 in Rio de Janeiro im Laser an.

Gentry ist zum ersten Mal in Travemünde. Mergenthaler dagegen verbindet mit dem Ostseebad viel. Vor 42 Jahren ist er hier erstmals bei einer Regatta angetreten. Seine Rückkehr zur Regatta in Travemünde hatte er eigentlich gemeinsam mit seinem Bruder Eric geplant, einem erfolgreichen Finn-Segler, der dreimal an Olympischen Spielen teilnahm und 1992 den WM-Titel der Klasse gewann. Ein Schicksalsschlag durchkreuzte den Plan der gemeinsamen Teilnahme an der Travemünder Woche: Eric Mergenthaler verstarb 2020 an den Folgen eines Fahrradunfalls. Zu Ehren seines Bruder hat Hermann Mergenthaler seinen Flying Junior „Flying Joie de Vivre“ (dt. Lebensfreude) getauft.

Wie kommen ein Finn- und ein 470-Segler zur Flying-Junior-Klasse? „Ich habe mich vergangenes Jahr auf der boot Düsseldorf in das schöne Holzboot verliebt und den 1969 von Galetti gebauten hölzernen Flying Junior erworben“, erzählt der gebürtige Mexikaner Hermann Mergenthaler.

ie mittelamerikanische Verbindung zweier Segelgenerationen funktioniert gut: Nach bisher sechs Wettfahrten liegt das Team Mexiko unter den 42 WM-Teams aus Rang sieben.

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