Zum Auftakt des Abschlusswochenendes der Travemünder Woche ist dem Wind für einen Moment zwar die Puste ausgegangen. Doch mit dem Rückblick auf die Regatten und das Festival seit dem 19. Juli steht den Organisatoren der ausrichtenden Vereine vom Lübecker Yacht-Club, NRV Hamburg und Zürcher Yacht-Club sowie der Vermarktungsagentur uba aus Hamburg ein Lächeln im Gesicht. Verschiedene Windbedingungen sorgten für herausragende Regatta-Bedingungen, das Wetter mit viel Sonnenschein füllte die Festivalmeilen an den Tagen und Abenden, die Stimmung war entspannt und friedlich.
Die weiterhin sommerliche Wetterprognose für den finalen Sonntag lässt erwarten, dass mit dem Abschlussfeuerwerk am Sonntag um 22.45 Uhr über die gesamten zehn Eventtage rund 600.000 Besucher nach Travemünde gekommen sein werden.
Große Zufriedenheit herrschte beim Sportdirektor der Travemünder Woche, Jens Kath: „Wir hatten in unseren 20 Klassen und 22 Wettbewerben, die wir ausgeschrieben haben, eine gute Beteiligung. Über 800 Boote sind an den Start gegangen, rund 1350 Sportlerinnen und Sportler aus 27 Nationen waren vertreten. Alle Klassen fanden gute bis sehr gute Segelbedingungen vor, sodass es gelungen ist, faire Meisterschaften und Ranglisten-Regatten durchzuführen. Auch wenn es zwei Tage gab, an denen die Winde schwierig waren, hat die Travemünder Woche doch ihren Ruf als Meisterschaftsrevier einmal mehr bestätigt.“
Diese Einschätzung bestätigte auch Anderl Denecke, der Gesamtwettfahrtleiter der Travemünder Woche: „Bei neun Segeltagen hatten wir eine sehr gute Ausbeute an Wettfahrten. Damit sind wir überall im Plan mit guten Rennen. Es war eine Travemünder Woche mit schönem Wetter und wenig Regen. Einige Tage boten absolute Traumbedingungen.“
Gerade in der ersten Hälfte der Travemünder Woche gab es Champagner-Segeln für die Klassen. „Beispielhaft waren die Finns und die Drachen hellauf begeistert. Sie haben angekündigt, dass sie in Zukunft mit größeren Meisterschaften zur Travemünder Woche kommen wollen. Das Wetter hat uns dabei natürlich in die Karten gespielt“, sagt Denecke. In der zweiten Hälfte waren die Herausforderungen aufgrund des Wetters deutlich größer. „Gerade wenn – wie bei den Optis – fast 250 Teilnehmer am Start sind, werden nicht alle 100-prozentig zufrieden sein. Aber die Stimmung war insgesamt sehr gut. Das liegt auch an den top-professionellen Teams in den Wettfahrtleitungen, die alles möglich gemacht haben, um den Seglerinnen und Seglern das beste Feld zu bieten“, so der Gesamtwettfahrtleiter.
Die entspannte Atmosphäre unter den Teilnehmenden und Organisatoren war weitgehend auch bei Schaustellern und den Gästen zu beobachten. „Bis gestern Abend hatten wir gar keine Probleme. Am Freitagabend war es dann etwas unruhiger auf der Meile“, berichtete Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH. Das meist gute Wetter ohne zu große Hitze habe zu einem guten Besucherstrom beigetragen: „Dadurch waren viele Menschen auf der Meile und nicht alle am Strand“, so Schärffe. Angespannt sei allerdings die verkehrliche Situation gewesen: „Sowohl die Parkplätze als auch Busse und Bahnen waren zeitweise übervoll, obwohl die Taktung und die Kapazitäten des ÖPNV erhöht worden sind.“
Dem stimmte Uwe Bergmann, Geschäftsführer der Vermarktungsagentur uba zu: „Der ÖPNV ist an seiner Grenze angekommen. Die verkehrliche Situation in Travemünde muss durch intelligente Lösungen verbessert werden.“ Trotz des großen Gästezuspruchs, sei das Fazit der Standbetreiber gemischt: „Wir kommen aus der Pandemie und einer Phase der Inflation. Das Geld sitzt nicht mehr so locker, viele Gäste bringen sich selbst Essen und Getränke mit. Das ist natürlich nicht gut für die Standbetreiber. Mit einem lebhaften Programm zur Travemünder Woche haben wir es aber geschafft, dass alle eine tolle Festivalwoche erlebt haben. Jetzt müssen wir noch daran arbeiten, dass die Menschen gar nicht widerstehen können, als hier auch zu konsumieren“, sagt Bergmann.
Für Frank Schärffe zeigt der Blick auf die vergangenen Tage, „dass wir weiterhin daran arbeiten werden, uns zu verbessern und sowohl den Seglern als auch den Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Von Seiten der Segler haben wir viel Lob für die Arbeit der Wettfahrtleitungen und der Jury bekommen. Gerade die neuen Klassen haben signalisiert, dass sie gern wiederkommen wollen“.
Die Polizei wird ihre Bilanz zur Travemünder Woche am Montag veröffentlichen, signalisierte aber zum bisherigen Verlauf, dass es eine friedliche und störungsfreie Festivalwoche war, die sich als buntes Familienfest präsentierte. Der Kräfteeinsatz der Polizei sei ähnlich dem im vergangenen Jahr gewesen und vor allem der Einsatz der Fahrrad-Streifen auf dem Priwall hat sich bewährt.