In 2023 feiert der Lübecker Yacht-Club, der Hauptveranstalter der Travemünder Woche, seinen 125. Geburtstag. Passend zum Club-Jubiläum haben die Regattaverantwortlichen Jens Kath (Sportlicher Leiter), Anderl Denecke (Gesamt-Wettfahrtleiter) und Frank Schärffe (Geschäftsführer) für die Travemünder Woche (21. bis 30. Juli 2023) ein Renn-Spektakel zusammengestellt, das an Rasanz und Hochklassigkeit keinerlei Wünsche offen lässt. Höhepunkte sind die Weltmeisterschaften der Formula 18-Katamarane, die das größte Feld der 134. TW stellen dürften, sowie die Junioren-Weltmeisterschaften des olympischen Skiff-Nachwuchs im 49er und 49erFX. Die WM der J/22, die Europameisterschaft der O-Jollen, vier Deutsche Meisterschaften, Sailing Champions League und Segelbundesliga sowie weitere Klassen-Regatten runden das TW-Programm ab.
„Mit der Weltmeisterschaft der Formula 18 stand bereits seit langem ein spektakulärer Regatta-Höhepunkt für die Travemünder Woche fest. Die Kat-Klasse hat ein Großaufgebot von Teilnehmern mit über 160 Booten angekündigt“, freut sich Jens Kath. „Dass nun auch die beiden 49er-Klassen mit ihren Junioren-Weltmeisterschaften zugesagt haben, ist großartig. Wir werden Weltklasse-Segler sehen, die 2024 oder 2028 um Olympia-Medaillen wetteifern werden.“
Auch Anderl Denecke ist begeistert, von dem Programm, das er gemeinsam mit seinen Wettfahrtleitungen auf den neun Bahnen meistern darf: „Die Lübecker Bucht bietet im Sommer perfekte Segelbedingungen – sowohl bei westlichen Winden als auch unter thermischen Bedingungen aus Ost. Damit konnten wir in den vergangenen Jahren stets ein volles Rennprogramm liefern. Zudem hat sich gezeigt, wie perfekt der Priwall Strand als Startrampe für Titelkämpfe genutzt werden kann. Dass nun die 49er-Klassen von hier in ihre Junioren-Weltmeisterschaften starten, bestätigt unser Konzept. Mit dem Mövenstein und dem Grünstrand für die Formula 18-Katamarane können wir weitere meisterschaftswürdige Areale an Land bieten. Und auch die weiteren Klassen auf der Tornadowiese oder im Passathafen finden perfekte Bedingungen für ihre Regatten zur TW.“
Die Organisation auf den neun Bahnen und den verschiedenen Veranstaltungsarealen an Land ist immer wieder eine Herausforderung. „Die Travemünder Woche ist ein Kraftakt für alle Helfer und eine große organisatorische Aufgabe. Denn wir müssen die temporäre Infrastruktur extra für die Veranstaltungstage errichten. Daher sind wir sehr froh, dass die Stadt Lübeck die Bedeutung der Travemünder Woche besonders hervorhebt und in ihr Tourismuskonzept und ihre Vermarktung aufnimmt“, so Frank Schärffe.
Das Umfeld der Veranstaltung lockt zahlreiche „Wiederholungstäter“ zur TW. Das Liga-Segeln ist ständiger Gast in der Lübecker Bucht. In 2022 wurde hier erstmals die Sailing Champions League (SCL) auf einem deutschen Revier entschieden. Mit einem Qualifier ist die SCL auch zur 134. TW wieder dabei. Und die Segelbundesliga wird in ihrem elften Jahr zum neunten Mal einen Spieltag vor Travemünde austragen.
Erst in 2019 ermittelten die deutschen Seesegler ihre Deutschen Meister zur Travemünder Woche, jetzt sind sie mit der wichtigsten nationalen Regatta der Yachten wieder da. An den ersten vier TW-Tagen wird sich zeigen, welche deutschen Mannschaften die beste Performance für die zwei Wochen später vor Kiel beginnende Weltmeisterschaft mitbringen. In der zweiten TW-Hälfte ermitteln dann die Zweier-Crews auf den Yachten ihre nationalen Meister in der Kategorie Offshore Double Hand.
Fest im Programm der schönsten Regattawoche der Welt sind auch die J/22 und O-Jollen etabliert. Für die J/22 hat es dabei Tradition, dass sie eine Meisterschaft in Travemünde platzieren, die O-Jollen pushen dagegen ihre sonst reguläre Ranglisten-Regatta zur Europameisterschaft hoch.
Ein Comeback vor Travemünde feiern die Drachen, die nach einigen Jahren der Abwesenheit nun gleich mit ihrer Internationalen Deutschen Meisterschaft nach Lübeck kommen. Die majestätischen Boote mit ihren klassischen Linien bilden in der Ostsee-Welle immer einen Hingucker.
Mit den Regatten für Finn Dinghy, Hobie 16, Kielzugvogel, Korsar und Trias werden vor allem Segler aus Deutschland angesprochen. In den internationalen Kalender ist dagegen die Regatta der 12-Fuß-Dinghys integriert. Als Station der George Cockshott Trophy reiht sich Lübeck ein in den illustren Kreis von Ausrichtern aus Monaco oder Portofino. Zuletzt war Travemünde 2019 Teil der Trophy.
Ganz junge Teilnehmer der Travemünder Woche sind die Kite-Foiler, die fliegenden Wassersportler unterm Drachenschirm. In 2022 wurden hier die Deutschen Meister in der olympischen Disziplin Formula Kite ermittelt. Die Teilnehmer waren so begeistert, dass sie nun wieder dabei sein wollen – auch diesmal mit ihrer Deutschen Meisterschaft.
Damit wird die Travemünder Woche einmal mehr ihren hohen Ansprüchen gerecht, beweist sich als perfektes Meisterschaftsrevier und spannt an den neun Regattatagen den Bogen über das gesamte Spektrum des Segelsports – von traditionellen Dinghys hin zu den modernsten Entwicklungen des Wassersports, vom Individual- bis zum Teamsport, von den ambitionierten Olympia-Aspiranten auf rasanten Skiffs bis hin zu den erfahrenen Salzbuckeln auf den seegehenden Yachten. „Wir haben ein spannendes Programm für das kommende Jahr, das jetzt zu über 90 Prozent steht. Ein paar Änderungen können sich noch ergeben. Zum TW-Empfang zur boot in Düsseldorf am 22. Januar wird das endgültige Programm vorgestellt“, sagt Jens Kath.