Pendelnder Wind sorgt für spannende Rennen

Wind aus West sorgte am fünften Regattatag der Travemünder Woche für eine angenehme Brise auf den Bahnen. Mit pendelnder Richtung vor der mecklenburgischen Küste und unter der Steilküste von Brodten war von den Crews aber taktische Raffinesse gefordert, um sauber über den Kurs zu kommen. Obwohl gerade die riesige Opti-Flotte nur schwer zu bändigen war, gelangen schließlich für alle sechs Klassen jeweils drei Wettfahrten.

Gerade für die IC Canoe waren die Bedingungen auf der Bahn unter der Steilküste nicht einfach. Die kippeligen Skiffs reagieren besonders sensibel auf die Winddreher. Um nach dem schwierigen Start in die WM einen kompletten Tag in die Bücher zu kommen, gingen die Skiffs früh am Morgen auf die Bahn, starteten um 9.30 Uhr in ihr erstes Rennen. Drei Wettfahrten gelangen für die WM-Wertung. In denen zeigten einmal mehr die Briten, warum sie zu den Top-Seglern dieser Klasse gehören.

Travemünder Woche Regatta und Festival
Michael Costello aus den USA ist derzeit der erste Verfolger von Spitzenreiter Glen Truswell. Foto: segel-bilder.de

Glen Truswell segelte die Serie 2, 1, 1, festigte damit seine Spitzenposition. Allerdings ist im WM-Rennen noch keine Vorentscheidung gefallen. Denn sein ärgster Verfolger, der US-Amerikaner Michael Costello, bleibt ihm mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen auf den Fersen. Dahinter lauern zwei weitere Briten auf ihre Chance. Mike Fenwick und Dan Skinner haben sich vor dem besten Deutschen, Ole Junge aus Preetz.

Am Donnerstag haben die IC Canoe einen WM-Ruhetag. Für die besten Segler ruht das Geschehen indes nicht. Für sie geht es um die New York Canoe Club Challenge Trophy. Die zweitälteste Trophäe der Segelwelt ist ein Nationen-Wettstreit. Die Briten treten als Verteidiger des Cups gegen die Deutschen an. Jeweils drei Segler gehen an den Start. Nur der Sieger holt einen Punkt für sein Land. Und mit dem zweiten Punktgewinn ist die Vergabe der Trophäe entschieden.

Neben den IC Canoe traten auch die Taifun-Segler auf der Bahn Golf an. Hier legte Claudius Junge aus Preetz eine makellose Serie an diesem Tag hin. Mit drei Siegen in Folge machte er den Sprung an Felix Mosebach (Neuruppin) und Johannes Meyer (Bremen) vorbei auf Rang eins der German-Open-Wertung.

In der zweiten WM-Klasse der Travemünder Woche setzte sich die führende Mannschaft selbst unter Druck. Hylke Sasse/Doete Vogelaar aus den Niederlanden starteten mit einer Frühstart-Disqualifikation in den Tag. Damit dürfen sie sich in den beiden kommenden Tagen keinen Patzer mehr erlauben. Und die Drucksituation wirkte sich auch in den beiden folgenden Rennen aus. Zweimal passierten sie die Ziellinie nur auf Rang drei. Die Chance zum Aufholen nutzten Martijn und Anna Aarts. Sie sind nun auf drei Punkte an die Führenden herangerückt. Weitere zwei Zähler zurück ist das deutsche Team Matthias Riffeler/Justus Rüthing.

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Spannung ist an der Spitze der Javelin für die weiteren Tage des Euro Cups garantiert. Foto: segel-bilder.de

Gar zum Führungswechsel kam es beim Euro Cup der Javelin. Christian Wirts/Thorsten Fischer (Hannover) nutzten die kleine Schwäche von Eddy und Neil Reid (Großbritannien) aus und zogen mit der Serie 1, 2, 2 auf Rang eins in der Gesamtwertung. Mit Jens und Robin Schlittenhard (Steinhude) hat ein weiteres deutsches Team einen Podiumsplatz inne. Und die Top-Drei haben sich inzwischen deutlich von den Verfolgern abgesetzt.

Für die Kielzugvogel-Klasse begann am Mittwoch die Travemünder Woche. Und Wolfgang Emrich/Klaus Ebbinghaus starteten fulminant. Drei Starts, drei Siege – so lautete die Bilanz des ersten Tages für das Team vom Wörthsee.

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Die Optis brachten drei weitere Rennen in die Bücher. Foto: segel-bilder.de

Bei den jüngsten Seglern in der Optimisten-Klasse verfestigt sich das Bild an der Spitze der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft – und dort setzt sich vor dem abschließenden Tag der Vorrunde eine Ukrainerin fest. Olha Lubianska erwischte in den pendelnden Winden eine perfekte Serie. Mit drei Siegen übernahm sie die deutliche Spitze vor dem Hamburger Lasse Kliewe und Paul Fiete Hickstein vom Dümmer. Nach drei weiteren Wettfahrten am Donnerstag wird die Flotte von 240 Startern in die Gold-, Silber- und Bronze-Gruppe aufgeteilt. Nur die Top-80 nach dem morgigen Tag segeln dann um den Titel.

Mit dem Donnerstag nimmt die Travemünder Woche für die zweite Hälfte der Regattawoche noch einmal kräftig Fahrt auf. Fünf weitere Klassen auf den Jollenbahnen starten in ihre Regatten, und mit dem Start zur Regatta Rund Fehmarn gehen die Yachten ab 18 Uhr auf die lange Tour durch die Nacht.

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