Javelin: Segel-Klasse mit Familiensinn

Wer sich die Meldeliste der Klasse Javelin ansieht, braucht sich nicht viele unterschiedliche Namen zu merken. Bei neun von 20 teilnehmenden Teams tragen beide Crewmitglieder den selben Nachnamen. Die Javelin-Szene zeichnet sich durch besonders viele Familiencrews aus. Dabei geht der Trend vom Geschwister-Team zum Vater-Sohn-Gespann.

„Früher haben viele Brüder gemeinsam um die Titel gekämpft, heute sind es mehr generationenübergreifende Crews, meist Vater und Sohn. Ich segele zusammen mit meinem Neffen Robin. So begeistern wir die Jugend für die Javelin-Klasse“, erzählt Jens Schlittenhard (Baltische Segler-Vereinigung). Er freut sich über den Trend, da so der Nachwuchs im wahrsten Sinne des Wortes mit ins Boot geholt wird und die Klasse belebt. Das Segeln in der Javelin-Jolle mache riesigen Spaß und wäre zudem finanziell recht erschwinglich.

Jens Schlittenhard nahm 1996 erstmals an der Travemünder Woche teil und kehrt immer wieder gerne für Regatten zurück – diesmal im noch frischen Team mit seinem Neffen. „Ziel war es, unter die ersten Fünf zu kommen. Dass es so gut läuft, hatten wir nicht erwartet“, sagte Schlittenhard. Am Ende mussten sie sich nur von den alten und neuen Euro-Cup-Siegern, Christian Wirts und Thorsten Fischer (SK Minden), geschlagen geben.

Auch die folgenden Plätze waren durch Familien-Teams, die britischen Vater-Sohn-Gespanne, besetzt: Eddy und Neil Reid (3.), Ben und Richard Eric Fisher (4.) und Richard und Sebastian Smith (5.) reihten sich hinter den Deutschen ein.

Die Familie Smith ist sogar mit zwei Familienbooten beim Euro Cup vertreten. „Ich segele mit einem unserer Söhne und meine Frau mit dem anderen. Vor 50 Jahren ist der Großvater der beiden hier in der Klasse Javelin mitgesegelt“, sagt Richard Smith. Auch die Fishers sind bereits in der dritten Generation in der Javelin-Klasse aktiv. Im Fall dieser zwei Briten baute der Großvater selbst Javelin-Jollen.

Mit seinem Sohn zusammen tritt auch Johannes Bahnsen aus Hamburg an. Seit zwei Jahren sind sie ein Team. Im vergangenen Jahr erreichten sie bei der inoffiziellen Europameisterschaft in Großbritannien direkt einen guten sechsten Platz. In Travemünde starten sie nach einer gesundheitsbedingten Pause gerade erst wieder durch, wurden unter den 20 Teams Elfte.

Ganz offensichtlich ist die Klasse sehr familientauglich. Und wer nicht mit einem Verwandten antritt, ist zumindest Teil der „Javelin-Family“, wie sich die Klasse nennt.

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