Historisches Remis beim Volksbank Rotspon-Cup

Das gab es noch nie in der Geschichte des Volksbank Rotspon Cup: Das Duell zwischen Lübecks Bürgermeister und einem Politikvertreter aus Kiel ging unentschieden aus. Bei der 17. Auflage des Bürgermeister-Rennens mit den historischen Zwölfern „Trivia“ und „Sphinx“ endete die Herausforderung von Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack an Lübecks Bürgermeister Jan Lindeanau mit einem 1:1. Das entscheidende Rennen konnte nicht mehr gestartet werden: ein Novum in der inzwischen 18-jährigen Geschichte dieses prestigeträchtigen Rennens.

Für Jan Lindenau war es das dritte Bürgermeister-Rennen, seit er im Amt ist. Bei seinem Rotspon-Cup-Debüt 2018 siegte er gegen den damaligen Innenminister Hans-Joachim Grote. Bei der 130. Travemünder Woche im Folgejahr konnte er den Erfolg nicht wiederholen. Die damalige Finanzministerin Monika Heinhold entschied den Cup im dritten Rennen für sich. Die passionierte Freizeitseglerin war die zweite Frau, die den Rotspon-Cup gewonnen hat.

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack, die dieses Jahr gegen Jan Lindenau antrat, gestand vor dem Rennen: „Ich bin keine Seglerin, sondern Reiterin. Ich segele hier mit, hoffe auf klare Anweisungen, die ich umsetzen werde. Aber ich hoffe natürlich trotzdem auf den Sieg.“ Bürgermeister Jan Lindenau heizte schon gleich in der Begrüßung den Wettkampf an: „Sehr geehrte Frau Kontrahentin. Wenn man Ihnen gesagt hat, dass Sie nur mitsegeln, dann frage ich mich, ob Sie richtig vorbereitet wurden. Es wird hier hart gekämpft.“ Im Vorfeld des Rennen hatte Lindenau gehofft, seine Cup-Bilanz auf ein 2:1 für die Stadt Lübeck zu erhöhen. „Richtig trainiert habe ich nicht, aber hier auf der Travemünder Woche habe ich mir vorab ein paar Tipps geholt“, sagte Lindenau auf die Frage, wie er sich auf das Rennen vorbereitet habe.

Der Startschuss zum 17. Volksbank Rotspon-Cup fiel um 12.30 Uhr bei böigem Wind aus westlicher Richtung. Nach einem sehr ausgeglichenen Start der beiden Boote hatte Jan Lindenau mit der Flensburger „Sphinx“ die Nase auf der Kreuz vorne und rundete vor der Innenministerin die Luv-Tonne. Aus Zeitgründen wurde eine Bahnverkürzung auf eine Runde beschlossen. Der Punkt für das erste Rennen ging klar an den Lübecker Bürgermeister, der mit großem Vorsprung die Ziellinie passierte.

Mit einem hervorragenden Start konterte die Innenministerin beim zweiten Rennen mit der in Kiel beheimateten „Trivia“ von Wilfried Beeck. Im Anschluss übernahm Sabine Sütterlin-Waack direkt die Führung und konnte diese bis zur Ziellinie halten. Normalerweise hätte ein drittes Rennen den Rotspon-Cup entschieden. So war es geplant. Aber es kam anders: Die Verkehrszentrale Trave Traffic verweigerte das „Go“ für ein weiteres Rennen aus Zeitgründen, da die Durchfahrt größerer Schiffe in der Trave angekündigt war. „Die Sicherheit geht vor. Wenn die großen Schiffe durchgehen, haben die natürlich Vorrang. Das nächste Zeitfenster für eine Fortführung des Cups wäre zu spät gewesen“, sagte Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder Woche, der bedauerte, das es kein Entscheidungsrennen geben konnte.

Eine weitere Wettfahrt hätte sich auch Jan Lindeanau gewünscht. „So ein anspruchsvolles Wetter habe ich noch nicht erlebt. Außerdem dachte ich, wir machen drei Rennen, und da wollte ich nicht gleich so richtig hart mit der neuen Innenministerin umgehen. Hätten wir gewusst, dass es kein drittes Rennen geben würde, hätten wir durchgezogen. Aber so haben wir immerhin mal ein Ergebnis, das wir noch nie hatten. Und man muss sich ja mit der neuen Landesregierung auch nicht direkt anlegen“, sagte Jan Lindenau mit einem Augenzwinkern. Nach dem verpatzten Start wäre im zweiten Rennen bei den schwierigen Windbedingungen kein Aufholen mehr möglich gewesen.

Im kommenden Jahr würde sich Jan Lindenau freuen, endlich einmal gegen Ministerpräsident Daniel Günther anzutreten, der in den vergangenen Jahren zweimal aus Zeitgründen abgesagt hatte. „Da würde ich dann auch gleich im zweiten Rennen überhaupt nichts abgeben, das ist klar“, kündigte Lindenau an.

Die Innenministerin, die nach eigener Aussage zu Hause auf der Schlei eher als Mitseglerin unterwegs ist und nicht am Steuer steht, überraschte im zweiten Rennen mit einem klaren Start-Ziel-Sieg und freute sich darüber. „Das zweite Rennen war richtig gut und hat Spaß gemacht. Wir waren ein Superteam, und ich habe tolle Unterstützung bekommen“, kommentierte Sabine Sütterlin-Waack ihr Cup-Debüt. Was die Aufteilung der Preises anging, waren sich die beiden Kontrahenten einig: Die Sechs-Liter-Rotspon-Flasche soll gerecht geteilt werden.

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