Die Travemünder Woche setzt auf Nachhaltigkeit. Dazu zählt auch der Test-Einsatz von zwei Elektro-Schlauchbooten der schwedischen Firma RIB Unlimited, um den Verbrauch an Kraftstoff zu reduzieren. Als Regatta-Begleitboote bewähren sich die Boote und können durchaus mithalten.
Flüsterleise, umweltfreundlich und ohne Emissionen sind die Elektro-Boote im Regatta-Geschehen unterwegs. Die Motoren seien so leise, dass man zweimal hinhören müsse, um festzustellen, ob sie laufen, sagt Florian Dräger, Motorboot-Koordinator bei der Travemünder Woche. „Mit den Elektro-Motoren fühlt es sich auf den Schlauchbooten fast wie beim Segeln an, weil sie so leise sind und man die Wellen hört. Selbst bei 20 Knoten Fahrtgeschwindigkeit kann man noch problemlos telefonieren“, berichtet der TW-Ehrenamtler.
Zwei Boote hat Dräger mit anderen TW-Helfern direkt beim Unternehmen RIB Unlimited in Schweden abgeholt und vor Ort auch mit dem Konstrukteur Olle Niemer gesprochen. „Wir haben während der TW regelmäßig Kontakt mit der schwedischen Firma, die uns die Boote zum Test zur Verfügung stellt, und geben Feedback. Es ist ein sehr guter Austausch und eine zuverlässige Partnerschaft mit RIB Unlimited“, erzählt Dräger. Vermittelt hat den Kontakt das spanische Unternehmen Volta Yachts.
Einerseits ist bei der Travemünder Woche ein 6-Meter-RIB, ausgerüstet mit einem 50-PS-Motor und einer 25,9 kWh Lithiumbatterie auf dem Wasser unterwegs. Außerdem ist ein 8-Meter-RIB mit zwei Motoren und entsprechend zwei Batterien im Einsatz. Die Skepsis, dass die Reichweite und die Fahrgeschwindigkeit der Boote eventuell nicht ausreichen würden, war unbegründet. „Wenn man langsam fährt, reicht die Aufladung für gut 75 Seemeilen, bei circa 20 Knoten schaffen wir mit dem kleinen Boot rund 25 Seemeilen. Das große Boot hat bei der Rückkehr in den Hafen manchmal noch 60 Prozent auf der Ladeanzeige stehen. Und schnell sind die Boote auch mit ihren 50 PS beziehungsweise zweimal 50 PS, weil sie extrem leicht gebaut sind. Gut 29 Knoten erreichen wir. Über Nacht laden wir die Batterien problemlos komplett wieder auf. Tagsüber ist außerdem auch ein Zwischenladen möglich, wenn wir ohnehin gerade Pause haben“, sagt Dräger.
Die guten Eindrücke werden von Thorsten Sperl geteilt. Als Mitglied der Jury hat er die Boote im Dauereinsatz auf der Bahn getestet und ist von den Fahreigenschaften begeistert: Die Boote haben eine gute Beschleunigung, einen engen Wendekreis und eine gute Wasserlage. Da sie sehr leicht gebaut sind, sind sie mit einem Wasserballast ausgestattet, mit dem sich die Lage des Bootes perfekt kontrollieren lasse.